Das war das “Recht auf Stadt” Wochenende

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Das Wochenende vom 17. bis 19. Oktober ist nun schon wieder eine Woche her und wir haben uns alles noch einmal in Erinnerung gerufen: den dreitägigen Kongress, die Nachttanzdemo 2014 und die kleinen und großen Aktionen die drumherum abgelaufen sind. Für uns als Gruppe, die an dem Kongressprogramm mitgebastelt hatte und zusammen mit dem “offenen Antifa Treffen” einen Wagen auf der Nachttanzdemo organisiert hatte, war es ein intensives und auch anstrengendes Wochenende.

Der Kongress war recht unterschiedlich besucht, von 7 Personen bis 70 Personen war alles dabei. Positiv überrascht hat uns, dass auch viele Menschen außerhalb der linken Szene den Kongress besucht haben. So waren beispielsweise beim Vortrag von Bernd Belina auch viele einfach interessierte Geographie-Studierende vor Ort. Wir fanden das Programm abwechslungsreich und haben viele neue Inputs mitgenommen. Von den Anwesenden beim Kongress haben wir auch fast ausschließlich positives Feedback bekommen. Trotzdem hätten wir uns zu manchen Zeiten mehr Teilnehmende gewünscht und haben uns gefragt, warum die Zahl der Teilnehmenden bei Vorträgen und Workshops doch verhältnismäßig gering war. Vielleicht war es in der ZEP als Anlaufpunkt auch einfach zu schön: Neben dem Brunch war es ein ständiger Anlaufpunkt in sehr gemütlicher Atmosphäre.

Dagegen beteiligten sich bei der Nachttanzdemo am Samstag Abend etwa 1.000 Menschen, was deutlich über unseren Erwartungen lag. Auch der voran laufende feministische Block war ein neues tolles Phänomen. Für die Redebeiträge hätte die Anlage noch etwas lauter sein können, so dass man sich beim zuhören nicht anstrengen muss. Inhaltlich gab es neben dem Aufruf antisexistische und antirassistsische Redebeiträge, sowie Redebeiträge für ein autonomes Zentrum und gegen den Spitzeleinsatz Simon Brommas. Die Polizei war nicht nur mit einem großen Aufgebot präsent, sondern belästigte auch immer wieder Teilnehmende in Zusammenhang mit dem verfügten Alkoholverbot.

Dabei war sie so auf die Alkoholsuche fixiert, dass sie erst sehr spät bemerkte, dass die überwiegende Zahl der Teilnehmenden die Demo verließ, als diese an dem zuvor besetzten Haus in der Thibautstraße 21 vorbei zog, welches davor längere Zeit leer stand. Dass so viele Menschen sich vor das Haus stellten, um sich mit der Forderung nach einem autonomen Kulturzentrum zu solidarisieren, zeigt deren politisches Interesse. Bevor die Polizei das Haus räumen konnte, zogen sich fast alle Besetzerinnen zurück und konnten so einer Personalienaufnahme entgehen. Trotzdem drängte sich der Eindruck auf, zu viele Menschen hätten dem Geschehen zur zugeschaut, anstatt in irgendeiner Form mit der Besetzung und der Räumung zu interagieren. In diese Richtung ging auch ein Flugblatt der Gruppe e.M.a.K., das “zu einem offen konsumistischen Umgang mit der Nachttanzdemo” aufrief. Auch wenn wir uns mit der weiteren Kritik des Flugblatts demnächst noch beschäftigen möchten, stellen wir doch fest, dass es unserer Idee von Selbstverwaltung widerspricht, wenn ein Teil der Linken agiert und der andere Teil konsumiert.

Die Besetzung war aber nicht die einzige Aktion, die neben Kongress und Demo von Gruppen klandestin organisiert wurde. So gab es noch Graffiti- und Banneraktionen – von zumindest einer gibt es ein schönes Foto. Dass es aufgrund der Räumung zu militanten Aktionen mit Sachschäden kam, ist nicht typisch für Heidelberg und hat uns überrascht.

Schließlich möchten wir auch noch auf den Soli-Kreis gegen Repression in Zusammenhang mit dem “Recht auf Stadt” Wochenende hinweisen und freuen uns über dessen Existenz. Wenn ihr von Repression betroffen seid, bitte meldet euch dort . Bitte verbreitet diese Information, damit niemand das Gefühl haben muss, ohne Solidarität der Repression alleine begegnen zu müssen!

Zusammengefasst bleibt bei uns der Eindruck eines ziemlich coolen Wochenendes, an dem deutlich mehr passierte, als es sonst in Heidelberg üblich ist und von dem viele Denkanstöße bleiben werden, an dem aber vielleicht auch noch mehr möglich gewesen wäre. Ein großes Danke an alle die mit dabei waren!

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[youtube https://www.youtube.com/watch?v=_aCW232tjJ8]

Girlgangs over Heidelberg

girlganghdVielleicht sind sie euch auch aufgefallen: An dunklen Orten und Unterführungen in Heidelberg wurden Bilder von Frauen* mit Baseballschlägern, Äxten oder anderen Waffen plakatiert. Die Aktion der Girl Gang sollte an Orten, wo Frauen* sich unsicher fühlen oder sogar schon mal sexuell belästigt wurden, ein anderes Bild platzieren, als das der hilflosen Frau*. Wir finden das super und freuen uns auf hoffentlich mehr Girl-Gangs in Heidelberg und überall!
Stop Street Harrasment!

mehr Infos: girlgangsover.wordpress.com und auf Facebook

Kritik an AKUT [+c]

An dieser Stelle möchte wir auf die Kritik der Gruppe e.M.a.K. an AKUT [+c] und der Nachttanzdemo hinweisen. Sie wurde auf der Nachttanzdemo verteilt und steht inzwischen auf Indymedia.
Wir werden uns mit der Kritik auseinandersetzen und bald an dieser Stelle eine Stellungsnahme veröffentlichen.

1000 Teilnehmende an der Nachttanzdemo 2014 in Heidelberg

Für das „Recht auf Stadt“ sind am 18. Oktober etwa 1000 Menschen auf die Straße gegangen ### Spontan solidarisierten sich die Teilnehmenden mit einer Hausbesetzung für ein autonomes Kulturzentrum ### Die Veranstaltung war Teil des „Recht auf Stadt“-Kongresses an der pädagogischen Hochschule vom 17. bis 19. Oktober.

Am Samstag den 18.10. setzte sich um 18:30 am Heidelberger Bismarckplatz die Nachttanzdemo für ein „Recht auf Stadt“ in Bewegung. Bis zu 1000 Menschen tanzten zu Musik aus vier Lautsprecherwagen durch die Straßen.

Die Demonstration richtet sich gegen die zunehmende Kommerzialisierung, steigende Mieten, Diskriminierung und staatliche Überwachung. Konkret gefordert werden von der Stadt die Schaffung von günstigem Wohnraum und ein selbstverwaltetes Kulturzentrum. In Redebeiträgen wurde insbesondere auf die jahrzehntealte Forderung nach einem Autonomen Zentrum, europaweite rassistische Polizeikontrollen, Sexismus im öffentlichen Raum und die Rolle des Polizeispitzels Simon Bromma eingegangen.

Gegen Ende der Demo solidarisierten sich einige hundert Menschen spontan mit einer Hausbesetzung für ein selbstverwaltetes Kulturzentrum in einer Seitenstraße in der Nähe des Demonstrationszuges. Infolge dessen wurde die Nachttanzdemo 2014 vorzeitig beendet. Die Polizei, die mit einem großen Aufgebot und konstanter Seitenbegleitung vor Ort war, räumte das besetzte Haus schließlich.

Die Nachttanzdemo war Teil des vom 17.-19.10. stattfindenden Recht-auf-Stadt-Kongresses, der heute noch bis 21 Uhr in Heidelberg läuft.

Bei Rückfragen wenden Sie sich gern an:

Alex Brünzel
Presse-AG von AKUT [+C]
akutplusc@riseup.net

Letzte Infos zum Recht auf Stadt Wochenende

Morgen um 10 Uhr beginnt das “Recht auf Stadt” Wochenende. Alle aktuellen Infos findet ihr dazu auf unserer Homepage. Das Programm gibt es unter:
http://akutplusc.wordpress.com/projekte/recht-auf-stadt/

Der Brunch von immer 10 – 12 Uhr findet in der ZEP (Zeppelinstr. 1) statt, genauso wie die Freitagsvokü (20 Uhr).
Alle inhaltlichen Veranstaltungen (Vorträge, Workshops und Diskussionen) sind in der Neuen Pädagogischen Hochschule (Im Neuenheimerfeld 560-562).
Die Party am Freitag und die Vokü am Sonntag Abend (20 Uhr) im Cafe Gegendruck (Fischergasse 2).
Die Party am Samstag im Häll (Kirchheimer Weg 2).
Die Nachttanzdemo auf den Straßen der Stadt. Beginn 18 Uhr Bismarckplatz!

Ab sofort erreicht ihr auch das Infotelefon. Wenn ihr Fragen habt oder aktuelle Informationen loswerden wollt; meldet euch! Wenn ihr mit staatlicher Gewalt / Repression konfrontiert seid, diese beobachtet oder selbst darunter leidet, insbesondere wenn ihr festgenommen oder in Gewahrsam genommen werdet, meldet euch zur Rechtshilfe beim Ermittlungsausschuss (EA)! In anderen Ländern auch Legal Team genannt. Vergesst nicht, euch wieder abzumelden, wenn ihr freigelassen werdet! Der EA ist schwerpunktmäßig am Samstag Abend zur Nachttanzdemo erreichbar. Ihr könnt aber das ganze Wochenende anrufen. Solltet ihr niemanden erreichen, könnt ihr auf jeden Fall eine Nachricht hinterlassen.

Bitte macht beide Nummern publik!

Infotelefonnummer:
01522 3080670

EA-Nummer:
06221 189147

After PARTEEEY zur Nachttanzdemo

Im Anschluss an die Nachttanzdemo wird es im Häll in Kirchheim (Kirchheimer Weg 2, 69124 Heidelberg) ab *22 Uhr* eine Soli-Party zum Abzappeln und Weiterfeiern geben.

Für tolle Musik sorgen dabei die Dj_anes:
Raz (Hiphop), Alecto (Femaletronics), Reprise (Trap), mita chula (Electro Rave), Michael von ZEHNuhrPARTY (Balkan, Electro & Drum ‘n Bass) sowie Zucht & Ordnung (Drum ‘n Bass).

Eintritt sind 2,50 Euro plus Spende.

Der Erlös aus dem Eintritt wird an die Nachttanzdemo gespendet.

Update zur Nachttanzdemo

Bisher sind vier Wagen zur Nachttanzdemo zugesagt, weitere Wagen könnten in den nächsten Tagen folgen:

* Kollektiv roter Sternfunke

* ZehnUhrParty (Achtung: Link geht zu Facebook)

* Der Recht-auf-Stadt.Mainz-Wagen, mit allerlei Mukke

* Auf dem Wagen von AKUT [+C] und dem OAT legen auf:
Zucht & Ordnung (Drum’n’Bass)
Prince Orange Cloud Chaser (Elektropunk & Bass)
Coka Bizarro (Techno & Minimal)

Außerdem gibt es eine aktuelle Auflage von “Gesellschaft – Stadt – Verdrängung, Heidelberg. Eine Stadt für alle?”, der Broschüre zur Nachttanzdemo. Ihr findet sie hier!

Update zum “Recht auf Stadt Kongress”

Für die Zeit des Kongresses liegt uns folgende Reisewarnung vor:

Vom 13.-26.10. findet in der gesamten EU eine Polizeioperation unter dem Namen /”mos maiorum”/ statt. In diesen zwei Wochen werden etwa 18.000 Polizisten in enger Zusammenarbeit mit FRONTEX auf Jagd nach Menschen ohne Aufenthaltsstatus gehen. Sie wollen Migrationswege herausfinden und möglichst viele Menschen ohne Papiere festnehmen.
Warnt bitte alle Menschen ohne Papiere! Vor allem in Zügen, auf Bahnhöfen, an Flughäfen, auf Autobahnen und an innereuropäischen Grenzen sind vermehrt Kontrollen zu erwarten.

*Gegen die Festung Europa!*
*Kein Mensch ist illegal!*
http://www.heise.de/tp/artikel/42/42375/1.html

Noch 10 Tage bis zur Nachttanzdemo 2014 in Heidelberg

Presseerklärung von AKUT [+C]

Nachttanzdemo zu „Recht auf Stadt“ am 18. Oktober ###
„Recht auf Stadt“-Kongress an der pädagogischen Hochschule vom 17. bis 19. Oktober

Am Samstagabend des 18. Oktober findet in Heidelberg zum Thema „Recht auf Stadt“ die Nachttanzdemo 2014 statt. Erwartet werden etwa 600 TeilnehmerInnen. Die Demonstration ist Teil des „Recht auf Stadt“-Kongresses an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Das ganze Wochenende werden politische AktivistInnen, WissenschaftlerInnen und BewohnerInnen über Stadtentwicklung, Verdrängung und Diskriminierung diskutieren.

Die Nachttanzdemo am 18. Oktober startet um 18 Uhr am Heidelberger Bismarckplatz und geht von dort aus durch die Nacht und die Heidelberger Stadt. Begleitet werden die Demonstrierenden von mehreren Lautsprecherwagen, auf denen tanzbare Musik aufgelegt wird.

Die Demonstration fordert ein Recht auf Stadt für alle ein und richtet sich gegen die zunehmende Kommerzialisierung, steigende Mieten, Diskriminierung und staatliche Überwachung. Konkret gefordert werden von der Stadt die Schaffung von günstigem Wohnraum und ein selbstverwaltetes Kulturzentrum.

Der zugehörige Kongress in der Pädagogischen Hochschule beginnt bereits am Freitagmorgen um 10 Uhr und endet am Sonntag um 21 Uhr. Zu den Gästen zählt beispielsweise Bernd Belina, Professor für kritische Geographie an der Uni Frankfurt. Der Kongress will aber auch gerade jenen ein Forum bieten, die sonst im städtischen Diskurs zu kurz kommen, wie beispielsweise Geflüchteten. Außerdem soll ein Austausch mit den „Recht auf Stadt“-Bündnissen aus anderen Städten stattfinden. Der Eintritt zu allen Vorträgen und Diskussionsrunden ist frei.

Nachttanzdemo und Kongress werden vom Bündnis „Recht auf Stadt 2014“ organisiert. Zur Nachttanzdemo rufen bisher auf: AKUT [+C], Collegium Academicum, Jugendzentrum in Selbstverwaltung “Friedrich Dürr” JUZ Mannheim, Offenes Antifa-Treffen Heidelberg, Lady*fest Heidelberg, Libertäre Gruppe Heidelberg, Kollektiv Roter Sternfunke, Recht auf Stadt Mainz und ZEHNuhrParty.

Den Aufruf zur Nachttanzdemo, das detaillierte Kongressprogramm und weitere Informationen zum Bündnis „Recht auf Stadt 2014“ finden sich unter:
http://rechtaufstadt2014.wordpress.com/

Demonstration gegen TTIP

Es gibt viele gute Gründe am Samstag gegen TTIP zu demonstrieren, einige davon könnt ihr am Freitag erfahren:

TTIP/CETA/TISA What the Fuck?
10.10.2014 19-22 Uhr im Café Filsbach von der Gruppe INPUT
http://input.blogsport.de/input-mannheim/

Leider gibt es auch einige schlechte Gründe gegen TTIP: Verkürzte Kapitalismuskritik, Verschwörungstheorie, Antiamerikanismus und Antisemitismus. Dem wollen wir mit euch entschieden entgegentreten:

Samstag 11. Oktober 12 Uhr Bismarckplatz Kundgebung
13 Uhr Demonstration durch die Hauptstrasse

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