Gegen die NPD Kundgebung in Schwetzingen am Freitag, den 09. Juli 2015

Antifaschistische_Aktion_-_LogoAm morgigen Freitag, den 09. Juli 2015 will die NPD in Schwetzingen eine Kundgebung vor dem neuen Notquatier fĂĽr Asylbewerber*innen durchfĂĽhren. Zur selben Zeit sollen die ersten 120 GeflĂĽchteten in Bussen im Quatier ankommen. Wir rufen alle Menschen auf, sich der NPD entschlossen entgegenzustellen und GeflĂĽchtete willkommen zu heiĂźen.

Auch rufen wir zur Teilnahme an der Kundgebung “Vereint gegen Rechts. Kein Platz fĂĽr Ausländerfeindlichkeit in Schwetzi‎ngen.” auf. Beginn ist um 17 Uhr in der Carl-Benz-StraĂźe / Ecke Robert-Bosch-StraĂźe in Schwetzingen.

Es gibt schon ein Facebook-Event.

Freitag, den 09. Juli 2015, 17 Uhr
Carl-Benz-StraĂźe / Ecke Robert-Bosch-StraĂźe
Schwetzingen

Audiomitschnitt des Frontex Vortrags

An dieser Stelle möchten wir auf den Audiomitschnitt des Vortrags von Maximilian Pichl vom 12. Juni 2015 im Rahmen des Festivals contre le racisme in der ZEP hinweisen. Er referierte ĂĽber “Festung Europa oder flexibles Grenzregime? Zur Funktion und Wirkung der europäischen Migrationspolitik” Wer ihn verpasst hat, kann ihn hier nachhören.

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Bundestag beschließt Verschärfung des Asylrechts

refugees welcomeAm heutigen Donnerstag, den 2. Juli 2015 wird der Bundestag mit den Stimmmen der SPD und der CDU aller Vorraussicht nach eine erhebliche Verschärfung des Asylrechts beschlieĂźen. Es erleichtert die Abschiebung von Menschen, die bereits einen Aufenthaltsstatus in Deutschland haben, durch neue Befugnisse fĂĽr die Abschiebebehörden sowie undeutliche gesetzliche Formulierungen. Dadurch wird den Abschiebebehörden freie Hand gelassen, ihr “Abschiebeinteresse” zu konkretisieren. AuĂźerdem werden die Definitionen zur Verhängung der Abschiebehaft geändert. Unter dem Vorwand der “Fluchtgefahr” werden viele GeflĂĽchtete ohne Gerichtsverfahren eingesperrt und mitunter abgeschoben.

Gerade die diffusen Formulierungen öffnen der faktischen Abschaffung des Asylrechts TĂĽr und Tor. Wir stellen uns gegen die Verschärfung des Asylrechts und heiĂźen GeflĂĽchtete Willkommen. No Border – No Nation!

FĂĽr mehr Infomationen gibt es auf der Kampagnenseite “Stop Asyl Law” eine detailierte Zusammenstellung des neuen Gesetzes. Den genauen Ă„nderungstext des Gesetzes kann auf der Seite des Bundestages eingesehen werden.

Festival contre le racisme!

Direkt im Anschluss an das Lady*fest findet in Heidelberg vom 6. bis 14. Juni das Festival contre le racisme statt, das wir euch auch empfehlen wollen… Von uns sind dort auch zwei Vorträge organisiert:

  • Am Sonntag, den 07.06.2015 um 20h findet in der ZEP ein “Gespräch mit einem Heidelberger GeflĂĽchteten” statt.
  • Am Freitag, den 12.06.2015 spricht Maximilian Pichl ĂĽber “Festung Europa oder flexibles Grenzregime? Zur Funktion und Wirkung der europäischen Migrationspolitik”

  • Hier gehts zum kompletten Programm (PDF)

    Lady*fest in Heidelberg!

    Wir wollen euch darauf hinweisen, dass an diesem Wochenende in Heidelberg eine tolle Veranstaltung stattfindet: das dritte Lady*fest! Es findet statt vom 3. bis zum 7. Juni 2015, und wir finden das Ganze sehr unterstĂĽtzenswert. Zum Programm gehts HIER

    Gespräch mit einem Heidelberger Geflüchteten

    Vortrag im Rahmen des Festival contre le racisme
    am Sonntag, 7.6. 2015, 20 Uhr, ZEP (ZeppelinstraĂźe 1, Heidelberg)

    Ich werde darĂĽber sprechen, dass einige Menschen in Deutschland eine falsche Ansichtsweise dem Muslim gegenĂĽber haben.
    Und dass die Ausländer hier sehr schlecht behandelt werden und zum Teil abgeschoben werden.
    AuĂźerdem werde ich ĂĽber meine eigenen Erfahrungen und ĂĽber Erfahrungen von Leuten, welche ich hier kennengelernt habe, sprechen.
    Ich werde auch über die Lage in Syrien sprechen, welche bereits seit über 4 Jahren anhält. Viele wissen nicht, was da wirklich vor sich geht, genauso wenig, was in anderen Ländern, wo Krieg herrscht, geschieht.

    Festung Europa oder flexibles Grenzregime? Zur Funktion und Wirkung der europäischen Migrationspolitik

    Vortrag im Rahmen des Festival contre le racisme
    am Freitag, 12.6.2015, 20 Uhr, ZEP (ZeppelinstraĂźe 1, Heidelberg)

    Die jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer haben erneut eine Kaskade an Betroffenheitsrhetorik innerhalb der EU ausgelöst. Die politischen Konsequenzen der EU setzen aber nicht auf legale Einreisewege, sondern auf eine noch stärkere militärische Aufrüstung im Mittelmeer und eine schrittweise Verlagerung der Grenzkontrollen auf afrikanisches Territorium. Was bei den Reden über die humanitären Katastrophen oft vergessen wird, sind die Ursachen der Flucht, insbesondere die Auswirkungen europäischer Handels- und Wirtschaftspolitik. Der Vortrag versucht die Funktion und die Wirkungen des EU-Grenzregimes darzustellen: Welche Rolle spielt die Grenzschutzagentur Frontex? Aus welchen Gründen verlagern sich Migrationsrouten? Und mit welchen grenzpolizeilichen Maßnahmen ist in Zukunft zu rechnen?

    Der Referent Maximilian Pichl hat Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft in Frankfurt am Main studiert und arbeitet im rechtspolitischen Referat von Pro Asyl. Er promoviert ĂĽber Kritische Rechtstheorie und war zuvor Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt ĂĽber die EU-Migrationspolitik am Institut fĂĽr Sozialforschung.

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    UPDATE: Nun ist auch ein Mitschnitt des Vortrags online. Viel Spaß beim anhören.
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    Zur Kritik der irrationalen Weltanschauungen

    Basierend auf unserer Vortragsreihe “Zur Kritik der irrationalen Weltanschauungen” im Sommersemester 2014 erscheint Ende Mai 2015 ein Sammelband. Die Beiträge des Bandes basieren (mit einigen Ă„nderungen und Ăśberarbeitungen) auf denen der Vortragsreihe. Zur Kritik der irrationalen Weltanschauungen – Religion, Esoterik, Verschwörungstheorie, Antisemitismus erscheint im Alibri Verlag. Bei Interesse bekommt ihr das Buch direkt ĂĽber den Verlag und in jedem Buch- und Infoladen.

     

     

    Vortrag: Vom Tabu zur informierten Erinnerungslosigkeit

    ACHTUNG: Der Vortrag von Prof. Stapelfeldt muss heute leider entfallen. Der Referent kann auf Grund des LokfĂĽhrer*innenstreiks leider nicht anreisen.

     

     

    Am 20.05.2015 um 19:30 findet in Heidelberg ein Vortrag des Soziologen Prof. Dr. Gerhard Stapelfeldt statt. Unter dem Titel “Vom Tabu zur informierten Erinnerungslosigkeit” soll eine Kritik der sozialwissenschaftlichen Verdrängung des Nationalsozialismus erfolgen.

    Wenn Horkheimers und Fromms Aufklärung der inneren Struktur des Bür­gers des autoritären Staates, des sado-masochistischen Charakters, zutrifft: dieser habe die anonym-irrationalen Verhältnisse so vollständig verinner­licht, daß er zur bloßen Personifikation von Verhältnissen gebildet sei, die ihm nur noch als ein „unabänderliches“, „blindes und allmächtiges Fatum“ erschienen, dann ist mit der Ausführung des Staatsterrors bereits dessen spä­tere Verdrängung mitgesetzt. Schon der autoritäre Staat war eine Gemein­schaft gesellschaftlich bewußtloser Bürger; schon der autoritäre Staat war das „Schreckbild einer Menschheit ohne Erinnerung“.

    Die deutschen Sozialwissenschaften leisteten einst durch ihren von Fichte bis Sombart und Freyer reichenden Weg in den Nationalsozialismus nicht bloß einen bedeutenden Beitrag zur Legitimation des „autoritären Staates“ und zur Realisierung des Massenmords. Sie trugen nach 1945 auch zur Verdrängung der „Barbarei“ bei: durch Tabuisierung, durch Verweis der Verbrechen in eine vergangene Vergangenheit, durch die Konstruktion des Nationalsozia­lismus als einer geschichtlichen Regression, durch informierte Erinnerungs­losigkeit. Die Soziologie in der Bundesrepublik Deutschland hat das herr­schende Selbstverständnis formuliert, aber nicht aufgeklärt.

    • Mittwoch, 20. Mai, 19:30 Uhr
    • Veranstaltungsort: Heuscheuer, GroĂźe Mantelgasse 2, HD-Altstadt (Nähe Marstall)
    • Veranstalter: RLS-Club Rhein-Neckar und AKUT[+C]

    Stellungnahme von AKUT [+c] zur antifaschistischen Semesterstartparty am 18.04.2015 im Häll

    Einige von euch haben die Problematik vielleicht schon mitbekommen, es geht um unseren Soliabend am 18.04., der im Rahmen des Antifa-Semesterstarts in der Musikkneipe Häll stattfand. Das Häll war in den letzten Jahren bereits oft ein Ort, der von verschiedensten Gruppen (z.B AKUT[+C], Lady*fest, Nachttanzdemo, Party&Activism) für linke Veranstaltungen genutzt wurde.

    Wenige Tage vor unserer Veranstaltung erfuhren wir von Vorfällen, die die bisherige Praxis das Häll als Ort für ansatzweise emanzipatorische, antirassistische und antifaschistische Veranstaltungen zu nutzen in Frage stellte:

    Am 11.04.2015 wurde Menschen der Zutritt zum Häll verweigert. Dies geschah eindeutig aufgrund ihrer Nationalität. (Der Zutritt wurde nach Passkontrolle verweigert). Ein solches Vorgehen wird von uns als unvereinbar mit dem Wunsch, antifaschistisch zu feiern erachtet.

    Im Folgenden möchten wir versuchen zu erklären, auf welcher Basis wir uns entschlossen hatten, die Veranstaltung doch dort stattfinden zu lassen, wie sich uns die Situation im Nachhinein darstellt und welche Schlüsse wir daraus ziehen.

    Unmittelbar nachdem wir von den Vorfällen erfuhren, war für uns klar, dass zu solchen Bedingungen kein Soliabend im Häll stattfinden kann. Dies führte für uns jedoch nicht zu dem Beschluss einer sofortigen Absage, da es uns ein Anliegen war und ist, in solchen Situationen zunächst das direkte Gespräch zu suchen um Menschen nicht vorschnell zu verurteilen. Sicher hat in diesem Punkt zusätzlich eine Rolle gespielt, dass das Häll bis jetzt seit vielen Jahren ein Ort war, wo „linke“ Veranstaltungen stattfinden konnten.

    In langen Gesprächen mit dem Häll, welche bis wenige Stunden vor der Party andauerten, erhielten wir den Eindruck, dass diese rassistische Türpolitik auch dort als Problem wahrgenommen wird. Zudem wurde der Wunsch geäußert, von dieser Praxis weg zukommen.

    Dies und die Zusicherung, dass es an diesem Abend keine explizit rassistischen Türkontrollen*  gibt, löste bei uns die Hoffnung aus, mit unserer Veranstaltung eine Wende in der Türpolitik einzuleiten und entschlossen uns deshalb die Party schließlich stattfinden lassen. Wir waren und sind uns jedoch bewusst, dass selbst durch eine solche Veränderung die negativen Erfahrungen von Betroffenen nicht aus der Welt geschaffen werden können.

    Rückblickend müssen wir leider feststellen, dass unsere Hoffnung so nicht erfüllt wurde. Auch wenn während unserer Party niemandem der Zutritt zur Party verweigert wurde, gab es keine Zusicherung in Zukunft auf die explizit rassistischen Türkontrollen* zu verzichten, wenngleich der Besitzer selbst unglücklich darüber ist.

    Auf Grund der Vorkommnisse fühlten sich Menschen von außerhalb der Gruppe gezwungen, die Veranstaltung mit einem kritischen Flyer zu kommentieren und die Gäste über die Vorkommnisse zu informieren, was eigentlich unsere Aufgabe als Veranstalter*innen gewesen wäre. Wir sind froh, dass andere Menschen es an dieser Stelle besser geschafft haben sich zu positionieren und das auch nach außen deutlich zu machen.

    Ein weiterer Punkt war, dass die Veranstaltung im Rahmen des Antifa-Semesterstarts stattfand, an dem auch andere Gruppen mitwirkten, die gerne informiert worden wären. Dies ist für uns nachvollziehbar, jedoch war bisher Praxis dass die jeweiligen Gruppen autonom über ihre Veranstaltungen und deren Durchführung entscheiden, weshalb wir die Notwendigkeit, alle beteiligten Gruppen in den Entscheidungsprozess mit einzubeziehen, nicht gesehen haben.

    Wir ziehen aus diesem Wochenende den Schluss, keine Veranstaltungen mehr im Häll zu machen. Denn selbst wenn das Häll in einigen Punkten wesentlich sympathischere Ansatzpunkte als viele andere Clubs in Heidelberg hat, ist die rassistische Türpolitik Grund genug dort keine Veranstaltungen mehr durchzuführen.

    Allerdings war und ist es uns als Gruppe nach wie vor ein Anliegen, Menschen im Gespräch Raum zu geben ihre Positionen zu erklären. Das zu ermöglichen hat für uns in der Kürze der Zeit dazu geführt, dass nicht mehr genügend Zeit für eine dem Vorfall angemessene ausführliche Entscheidungsfindung blieb. Daraus resultierte schlussendlich, dass die Durchführung des Soliabends über die Solidarität mit den von den Einlasskontrollen Betroffenen gestellt wurde. Dies hätte nicht passieren sollen und dürfen.

    Wir glauben nicht eine ideale Lösung gefunden zu haben und sind für Feedback und Kritik per Email dankbar: akutplusc.wordpress.com/kontakt/

    *Wir benutzen die schwache Formulierung „explizit rassistisch“ im Wissen, dass Rassismus eine strukturelle Diskriminierung ist, die unsere Gesellschaft und ihre Mitglieder viel zu tief durchdrungen hat, als dass wir sie einfach an der Tür abgeben könnten. Dass keine Ausweiskontrollen stattfanden, schließt andere rassistische Verhaltensweisen an der Tür und auf der Party nicht aus.

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