Vortrag im Rahmen des Festival contre le racisme
am Freitag, 12.6.2015, 20 Uhr, ZEP (Zeppelinstraße 1, Heidelberg)
Die jüngsten Flüchtlingskatastrophen im Mittelmeer haben erneut eine Kaskade an Betroffenheitsrhetorik innerhalb der EU ausgelöst. Die politischen Konsequenzen der EU setzen aber nicht auf legale Einreisewege, sondern auf eine noch stärkere militärische Aufrüstung im Mittelmeer und eine schrittweise Verlagerung der Grenzkontrollen auf afrikanisches Territorium. Was bei den Reden über die humanitären Katastrophen oft vergessen wird, sind die Ursachen der Flucht, insbesondere die Auswirkungen europäischer Handels- und Wirtschaftspolitik. Der Vortrag versucht die Funktion und die Wirkungen des EU-Grenzregimes darzustellen: Welche Rolle spielt die Grenzschutzagentur Frontex? Aus welchen Gründen verlagern sich Migrationsrouten? Und mit welchen grenzpolizeilichen Maßnahmen ist in Zukunft zu rechnen?
Der Referent Maximilian Pichl hat Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft in Frankfurt am Main studiert und arbeitet im rechtspolitischen Referat von Pro Asyl. Er promoviert über Kritische Rechtstheorie und war zuvor Mitarbeiter in einem Forschungsprojekt über die EU-Migrationspolitik am Institut für Sozialforschung.
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UPDATE: Nun ist auch ein Mitschnitt des Vortrags online. Viel Spaß beim anhören.
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