Abschiebung in Heidelberg blockiert

In der Nacht zum Dienstag, den 24.02.2015 wurde in Heidelberg durch Blockaden der Eingänge zur Asylunterkunft in der Hardtstraße zwei Abschiebungen vorerst verhindert. Das gibt den Betroffenen etwas mehr Zeit, ihre rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen und damit evtl. einer Abschiebung endgültig zu entgehen. Für die Bewohner*innen des Heims war es ein Zeichen praktischer Solidarität. Wir begrüßen solche Aktionen ausdrücklich und hoffen, dass sich in Zukunft weiter viele Menschen den menschenverachtenden Abschiebemaßnahmen entgegenstellen.

Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall!

Link zur Pressemitteilung der Blockierer*innen und zum Artikel der in der RNZ (25.02.15)

– M18 – Blockupy – Heidelberg –

Am 18. März 2015 will die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main ihr neues Hauptquartier eröffnen. Unter dem Motto Let’s Take Over The Party rufen zahlreiche Gruppen zur Beteiligung an Protesten auf. Auch aus Heidelberg wird ein Bus dazu nach Frankfurt fahren. Bereits im Vorfeld möchten wir euch zu folgenden Veranstaltungen in Heidelberg einladen:

blockupy1Wir versorgen euch mit den neusten News zu Blockupy Europe: Was ist
geplant? Wann reist man am besten an? Was soll das? Wann nehme ich mir
Urlaub? – #1803ffm – ich nehm mir frei!

blockupy2Der Kapitalismus steckt in der Krise. Ist dies der richtige Augenblick für Kapitalismuskritik? Trotz Rettungspakete bedeutet für viele Menschen insbesondere in Griechenland die Sparpolitik Verarmung und existenzielle Not. Welche Alternativen gäbe es? In der Krise kam es zu einem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte in Europa und Kameradschaften wie die „Nationalen Sozialisten Rhein-Main“ rufen zur Beteiligung bei Blockupy auf. Kommt in den Protesten vor allem ein Ressentiment zum Ausdruck, das nichts mit emanzipatorischer Kritik zu tun hat? Braucht es die Blockupy-Aktionstage als sinnvolle Intervention oder stehen sie einer Kritik der Gesellschaft nur im Weg?

blockupy3Gemeinsame Busfahrt von Heidelberg nach Frankfurt. Die Tickets gibts bei allen Veranstaltungen. Genauere Informationen dazu findet ihr schon bald unter:
akutplusc.wordpress.com
il-rhein-neckar.de
blockupy.org

Kein Fußbreit dem Rassismus! Nicht in Ludwigshafen, nicht am 08.02.2015 – nirgendwo und nirgendwann!

Am Sonntag, den 08. Februar 2015 wollen rechte Hooligangs einer HoGeSa-Abspaltung in Ludwigshafen aufmarschieren. Die organisierende Gruppe „Gemeinsam-Stark Deutschland e.V.“ versucht, diese Veranstaltung zu einem Aufmarsch nationalistischer Hooligans aus dem gesamten Bundesgebiet zu machen.
Verschiedenste Gruppen aus Mannheim, Ludwigshafen und der Region rufen zu Protesten auf, um ihrem stumpfen Rassismus entgegenzutreten.
Auch aus Heidelberg wird es eine gemeinsame Anreise geben. Treffpunkt ist am 08.02.2015, um 11:15 Uhr vor dem Heidelberger Hauptbahnhof (Haupteingang).

Kommt an diesem Tag alle nach Ludwigshafen und beteiligt euch an den antifaschistischen Protesten gegen den rechten Aufmarsch!

Schlimm genug, dass du Deutschland bist – Zugtreffpunkt „Mannheim sagt Ja“

Rassistische Beleidigungen, gewalttätige Übergriffe, Bürgerwehren,
Hakenkreuzschmierereien auf brennenden Flüchtlingsunterkünften – in den
letzten Wochen häuften sich rassistische Übergriffe. Vielleicht nichts
was sich Rassist_innen nicht sowieso wünschen, allerdings kommt die
Umsetzung solcher Wünsche zu konkreten Handlung nicht von ungefähr.
Pegida, ein Mob völkischer Deutscher – Pardon patriotischer Europäer,
trägt wesentlich dazu bei, dass sich Tätern ein gesellschaftlicher
Kuschelraum bietet. Das Klima welches durch, am Montag den 12.1.
mittlerweile zum zwölften mal, in Dresden marschierende Bürger_innen
entsteht ist ein durch und durch rassistisches. Von der vorgeheuchelten
„Islamismuskritik“ ist in Pegidas Grundsatzpapier kaum etwas zu lesen,
um genau zu sein beschäftigen sich von den 19 Forderungen vier mit dem
Islam/Islamismus. Naja, sagen wir mal im weitesten Sinne. Aber wieso
auch?! Anstoß für die Proteste war nach Aussage der Organisator_innen ja
sowieso eine Demo mit der Forderung nach Waffen für die PKK. Dass der
Kampf in Kobane allerdings wirklich einer gegen den politischen
Islamismus ist, davon wollte die Orga scheinbar nichts mitbekommen, denn
in guter Tradition ergriff man sich die Straße um gegen diese
Überfremdung endlich mal eigenhändig anzukämpfen – die Politiker machen
ja alles falsch, das Volk will Volk bleiben und sowieso die ganzen
Ausländer nehmen uns nicht nur die Arbeitsplätze weg – von diesen
Wirtschaftsflüchtlingen wollen wir erst gar nicht anfangen, unser Boot
ist nämlich schon längst ganz dolle am überlaufen, sieht man ja,
insbesondere hier in Dresden. Mit genauer Betrachtung der Fakten sind
diese Ressentiments zwar widerlegt, doch was sind schon Fakten mehr als
von der amerikanisch gesteuerten Lügenpresse erfundene Täuschungen um
das Personal der Deutschland GmbH weiterhin unter Kontrolle zu halten.
Solche Verschwörungstheorien kommen mensch bekannt vor, nicht nur von
den Friedensmahnwachen.
Allerdings reicht die Verteidigung der deutschen Kulturhoheit den Pegida
noch nicht, denn man ist zwar einerseits „für sexuelle Selbstbestimmung“
aber andererseits „gegen dieses wahnwitzige „Gender-Mainstreaming“. Dass
es bei ersterem den Wenigsten darum gehen wird auch Menschen die von der
Heteronormativität abweichen sexuelle Selbstbestimmung ohne
gesellschaftliche Diskriminierung zu ermöglichen, das sollte
Betrachter_innen des Mobs außer Frage stehen.

In Mannheim wird es am 17.1. eine Demonstration gegen Rassismus unter
dem Motto „Mannheim sagt JA – Flüchtlinge willkommen – Für Vielfalt
statt Hass und Angst“ geben. Zu einer gemeinsamen Hinfahrt treffen wir uns um 13:20 am Heidelberger Hauptbahnhof.

M18 Let’s take over the party!

Am 18. März 2015 will die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main ihr neues Hauptquartier eröffnen. Die EZB ist ein Organ der Europäischen Union und als solche ein politischer Akteur. Sie ist maßgeblich für die europäische Krisenpolitik verantwortlich. Gemeinsam mit der EU-Kommission und dem Internationalen Währungsfonds (IWF) bildet sie die Troika, ein autoritäres Regime mit einem offensichtlichen Mangel an demokratischer Partizipation. Dessen Sparpolitik, Privatisierung und Präkarisierung haben katastrophale Konsequenzen besonders für die Menschen im europäischen Süden. Gegen diese Politik rufen wir gemeinsam mit linken Gruppen aus ganz Europa zu transnationalen Aktionen gegen die EZB-Eröffnungsfeier auf: Let’s Take Over The Party! Als grenzüberschreitende Bewegung richten sich die Proteste ausdrücklich gegen jede rassistische oder nationalistische Spaltung, Verschwörungstheorien und Antisemitismus. Während es die Absicht der Rechten ist, sowohl die Außengrenzen zu verstärken als auch neue Grenzen innerhalb Europas zu errichten, wollen wir im Gegenteil die Mauern der Festung Europas einreißen. Wir rufen deswegen auch Menschen um Heidelberg gezielt auf: Kommt am 18. März 2015 nach Frankfurt: Let’s Take Over The Party!

Der mehrsprachige Aufruf: Let’s Take Over The Party!
http://blockupy.org/4342/aufruf-18-maerz-2015-transnationale-aktionen-gegen-die-ezb-eroeffnungsfeier-lets-take-over-the-party/

M18 Die Autorität unterbrechen – das Paper 100 Tage bis zur EZB-Eröffnung der Interventionistischen Linken
http://www.interventionistische-linke.org/beitrag/m18-die-autoritaet-unterbrechen

Antiauthoritarian mobilization against the Opening-Party of the ECB ein Aufruf unter anderem von Beyond Europe (inkl. …ums Ganze!)
http://march18.net/

Zur neusten Auslegung der Extremismustheorie von heidelberger Fachschaften

Im Studierendenrat der Uni Heidelberg wurde in den letzten Wochen viel über politischen “Extremismus” und der Positionierung dazu gesprochen. Die Fachschaft Medizin ( https://www.facebook.com/FsMedHD?fref=ts) forderte eine klare Distanzierung von jeglichen “linksextremen” Positionen und Gruppierungen, und stützte sich dabei in ihrer Argumentation – getreu den Thesen der Extremismustheorie – auf eine Gleichsetzung von Rechts- und Linksextremismus. Diesem Statement schlossen sich daraufhin unter anderem auch die Fachschaften Geschichte (https://www.facebook.com/groups/178302192195431/?fref=ts ), Molekulare Biotechnologie (https://www.facebook.com/groups/135208717982/ ), Theologie (https://www.facebook.com/fstheologiehd?fref=ts) und Deutsch als Fremdsprache (https://www.facebook.com/pages/Fachschaft-IDF/223084391052634 ) an. Anlass dazu war zum einen eine Spende an die Rote Hilfe Jena, zum anderen die vom RCDS aggressiv kritisierte Mitgliedschaft in der Roten Hilfe eines Kandidaten auf den Posten des Referenten für politische Bildung. Wir sehen angesichts dieser Diskussion die Notwendigkeit, uns klar gegen die Extremismustheorie zu positionieren.

Grundlage der Extremismustheorie ist die Annahme, dass es eine demokratische, freiheitliche politische “Mitte” der Gesellschaft gäbe, welche von beiden Rändern des politischen Spektrums – rechts und links – gleichermaßen von “Extremismus” bedroht werde. Zwei grundlegend unterschiedliche Phänomene werden dabei auf eine Stufe gestellt und als ähnlich gefährlich eingestuft: zum einen stark autoritäre, rassistische, die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte offen abstreitende Strömungen; zum anderen emanzipatorische Bewegungen, die eine Gesellschaft freier und gleichberechtigter Menschen anstreben.

Diese Gleichsetzung wird letztlich bloß anhand von zwei Parallelen formuliert: die Ablehnung der aktuell herrschenden Gesellschaftsordnung und entschlossenes, zum Teil auch aggressives Kämpfen für die politischen Ziele. Dabei wird sich nicht im Geringsten mit den Inhalten der jeweiligen politischen Bewegung außeinandergesetzt. Die Gründe von rechts und links für die Ablehnung des Staates und seiner Praktiken sind vollkommen unterschiedlich und basieren auf völlig unterschiedlichen Menschenbildern und gesellschaftlichen Idealen.

Auch die Mittel, die im Versuch diese Ziele zu erreichen eingesetzt werden, unterscheiden sich stark. Im rechtsextremen Denken gilt Gewalt gegen vermeintliche “Gegner*innen” ihrer angestrebten Gesellschaftsform als grundlegend legitime Handlungsform, da “Andersartige” in ihren Augen ohnehin nicht über dieselben Rechte und Würde verfügen. Innerhalb der verschiedenen linksradikalen Strömungen und Gruppen ist dagegen die Frage nach dem, welche Mittel und Protestweisen gerechtfertigt seien, sehr umstritten und wird vielfältig beantwortet. Manche Linksradikale verstehen sich als Pazifist*innen, andere dagegen lehnen physische Gewalt gegen Menschen kategorisch ab, finden jedoch Sachbeschädigung und Widerstand gegen als ungerecht angesehene Gesetze unter bestimmten Umständen legitime Protestformen. Deshalb ist auch die Gleichsetzung von Zahlen bezüglich rechts und links motivierten Straftaten wenig aussagekräftig, da dort verschiedene Tatbestände verglichen werden. Nach der Logik des Verfassungsschutzes scheint die schwere Körperverletzung von Menschen wegen ihrer Herkunft oder das Anzünden einer Geflüchtetenunterkunft ähnlich schwer zu wiegen wie das Sprühen von Graffitti oder Zerschlagen von Fensterscheiben. Der Gewalt-Fokus der Extremismustheorie ignoriert dabei auch völlig die Ebene der strukturellen Gewalt, wie sie in Diskriminierungs-, Ausgrenzungs- und Unterdrückungsmechanismen stattfindet. Als “extrem” und “gefährlich” werden nur Taten, die einen Gesetzesbruch darstellen, verstanden, nicht jedoch das Verabschieden und Druchsetzen von menschenrechtsfeindlichen Gesetzen.

Oft fällt der Vorwurf des “Linksextremismus” gegenüber Menschen und Gruppierungen, die sich gegen die rassistische Hetze von Rechtsextremen engagieren. Antifaschist*innen wird schon a priori und auf Verdacht sofort Gewaltbereitschaft unterstellt. Dies wird als Begründung dafür genommen, jegliches antifaschistische Engagement zu kriminalisieren. Obwohl es an der Zeit wäre, einzusehen und anzuerkennen, dass Rassismus immer mehr zu einem Problem in unserer Gesellschaft wird und es deshalb wichtig ist, Proteste dagegen zu unterstützen, erhalten Antifaschist*innen statt Solidarität von Staat und Institutionen meist nur Repression und Marginalisierung zu spüren.

Der Begriff der “Mitte” ist zudem stark normativ geprägt. Die Entgegenstellung einer positiv konnotierten “Mitte” den als gefährlich eingestuften extremen “Rändern” suggeriert, dass die aktuellen die Gesellschaft prägenden Kräfte durchweg ungefährlich sind und leugnet somit alle aktuellen Probleme, die stattfindende Diskriminierung, Ausgrenzung und den Missbrauch von Machtgefällen in der Gesellschaft. Sie schließt die Augen davor, dass rassistisches Denken noch stark in den Köpfen von breiten Bevölkerungsschichten verankert ist. Jedes Anstreben eines Wandels des Status quo wird dagegen als gefährlich abgestempelt.
Wir finden jedoch, dass der aktuelle Ist-Zustand unserer Gesellschaft viel Verbesserungs- und Wandlungsbedarf aufweist.
Wider dem Extremismuswahn, für eine emanzipatorische Politik!

Bus nach Magdeburg vorläufig abgesagt

Es gibt Neuigkeiten in Bezug auf den geplanten Naziaufmarsch in Magdeburg in Januar 2015: Unser Bus, der aus Heidelberg und Mannheim nach Magdeburg fahren sollte, ist vorläufig abgesagt. Grund dafür ist die Planungsunsicherheit in Bezug auf das Datum des Naziaufmarsches. Da die Demo der Nazis noch nicht angemeldet ist, steht das Aufmarschdatum noch nicht fest. Weitere Infos bei Magdeburg Nazifrei und “By all means Necessary”. Auf Grund der fortgeschrittenen Zeit halten wir es darüber hinaus für unwahrscheinlich, dass es noch zu einem bundesweiten Naziaufmarsch im Januar in Magdeburg kommen wird. Sollte sich die Situation noch kurzfristig ändern, sind wir vorbereitet evtl. auch spontan noch einen Bus zu organisieren. Die eventuelle Absage des bundesweiten Naziaufmarsches in Magdeburg ist allerdings in Hinblick auf Pegida, die zahlreichen Naziaktionen gegen Asylsuchende und den kommenden Naziaufmarsch im Februar in Pforzheim kein Grund zur Freude.

Generell halten wir an der Mobilisierung gegen den geschichtrevisionistischen Naziaufmarsch in Magdeburg fest und werden die Proteste und Blockaden dagegen weiter unterstützen. Unser Dank gilt jetzt schon mal an Gruppen und Einzelpersonen, die die Mobilisierung und den Bus bis hierhin unterstützt haben.

 

Vortrag am 19.12. Die Arbeitsgesellschaft ohne Arbeit: Die Thesen von Marx und Engels auf dem Prüfstand

Am 19.12.2014 veranstalten wir gemeinsam mit der libertären Gruppe eine Vokü mit leckerem veganen Essen (ab 19:00 Uhr) und einen Vortrag zum Thema Arbeit (ab 20:00 Uhr) mit Simon E. Der Abend findet in der ZEP (Zeppelinstr.1) statt.

Arbeit – ein Thema das unser aller Leben prägt. Entweder müssen wir zu viel oder zu wenig davon verrichten und irgendwie hat jeder Meinungen dazu. Welche der bekanntesten und stärksten dieser Meinungen und Thesen stammen von Karl Marx und Friedrich Engels. Diese werden in diesem Vortrag unter die Lupe genommen und aus Sicht des frühen 21. Jahrhunderts geprüft. Was ist „entfremdete“ Arbeit? Was ist die „Reservearmee“ der Arbeitssuchenden? Geht uns wirklich die Arbeit aus? Ist Arbeit tatsächlich das, was den Menschen zum Menschen macht? Und was würden diese letzten zwei Thesen, miteinander verglichen, bedeuten: hören wir im Kapitalismus auf, Menschen zu sein? Wenn ja: ist das gut oder schlecht? Welche Konsequenzen können wir aus den Analysen und Thesen dieser Autoren ziehen? In welcher Situation stecken wir heute und wie können Auswege aus dieser aussehen?

Reaktion auf den Text „Die akute Angst vor der eigenen Bedeutungslosigkeit“ der Gruppe e.M.a.K

Auf der am Abend vor der Nachttanzdemo im Café Gegendruck stattfindenden Soliparty und auf der Nachttanzdemo selbst kam dieser Text (https://linksunten.indymedia.org/de/node/125360) der „Gruppe e.M.a.K.“ in Umlauf. Auch wenn er nicht direkt an uns herangetragen wurde, wird sich in erster Linie mit AKUT[+C] beschäftigt, daher wollen wir uns im Folgenden damit auseinandersetzen.
Wir können diesen Text nicht, wie möglicherweise beabsichtigt, als reine Äußerung zynischer Kritik ansehen. Vielmehr kommt es uns so vor als wollten sich die Autor*innen durch übertrieben hochgestochene Sprache selbst inszenieren. Diese Art der Profilierung und die teilweise auf Unwahrheiten basierende Argumentation sind dem zynischen Charakter nicht zuträglich. Wir finden es schade, dass sich die wenigen, auf drei Seiten erstreckenden, Kritikpunkte zwischen Pseudo-Intellektualität und persönlichen Diffamierungen verlieren. Aufgrund dessen fanden wir es schwierig, die Kritikpunkte an unserer Gruppe klar herauszulesen und gehen dennoch auf die für uns wichtigen Punkte ein.

1. Gräben werden überbrückt die Menschen mühevoll gezogen haben
→ Als AKUT[+C] werden wir uns von Gruppen, zu denen wir grundlegende inhaltliche Differenzen haben distanzieren. Die angesprochenen Gräben haben wir jedoch nicht gezogen und fühlen uns deshalb nicht in der Verantwortung sie aufrecht zu erhalten.

2. Unwissenheit über eigene Irrelevanz und Fehlen der Reflexion über Position in der Gesellschaft
→ Es ist uns durchaus bewusst, dass wir durch unsere Aktivität keine gesamtgesellschaftlich relevanten Veränderungen bewirken, trotzdem finden wir es richtig und wichtig eine solche Veränderung anzustreben.

3. klare Positionen werden vermieden, v.a. alles was eine Positionierung Israel gegenüber erzwingen würde wird umgangen
→ Es ist richtig, dass wir uns zu manchen Themen, aus unterschiedlichen Gründen noch nicht positioniert haben. Beigetragen zu der kurzen Solidaritätsbekundung mit den gegen den IS Kämpfenden in Kobane hat sicherlich die in unserer Gruppe vorhandene Heterogenität.

4. Der Aufruf zur Nachttanzdemo besteht nur aus Hauptsätzen und kann daher keine tiefer gehende Analyse leisten
→ Das Ziel des Aufrufs zur Nachttanzdemo war nicht eine tiefer gehende Gesellschaftsanalyse zu schreiben, sondern Menschen zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Gesellschaft anzuregen und zudem zur Nachttanzdemo aufzurufen. Wir hätten uns weiterhin über jede ergänzende Analyse gefreut und sind uns sicher diese hätte sowohl den Kongress als auch die Nachttanzdemo positiv bereichert.
Wir haben den Anspruch möglichst vielen Menschen Inhalte verständlich zugänglich zu machen und sehen eine einfache Sprache daher als nötiges Mittel der Wahl.

Wir sehen die Notwendigkeit eines innerlinken Diskurses und wollen zu diesem beitragen, solange er nicht auf einer Basis geführt wird, die so prätentiös ist, wie das Wort selbst.

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