mit Katha Rhein
Das nationale Selbstbild in Deutschland hat sich im Laufe der Jahrzehnte verändert. Während lange eine Politik der Verdrängung der NS-Verbrechen vorherrschte, hat sich das seit Mitte der 1980er langsam verändert, so dass es heute zum nationalen Selbstbild gehört, die eigene Geschichte angeblich besonders gut aufgearbeitet zu haben. Nationale Erzählungen tendieren zu einer Linearität, die die sozialen Kämpfe, wie die der NS-Verfolgten um Anerkennung und Entschädigung leicht übergehen. Im Vortrag wird es darum gehen, diese Entwicklung genauer zu betrachten und zu fragen, welche Rolle Pädagogik dabei spielte.
Katha Rhein (Dipl. Päd; Soziologie MA): Mitarbeiterin der Forschungsstelle NS-Pädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt, promoviert zum Thema Nationale Selbstbilder und Nationalismus als Herausforderung für die Bildungsarbeit mit Fokus auf der historisch-politischen Bildung zum Thema NS-Zeit seit 1945.